Sinusia, zwölf Jahre alt, hat allen Grund, sich zu freuen: Jetzt, da die Brücke, die mit der Fair Trade-Prämie finanziert wurde, fertig ist, sind die Wege viel kürzer. – für Fußgänger und Autos. Sinusia lebt mit ihren Eltern und rund einhundert anderen Familien in Govinna, einem abgelegenen Teil der Plantage. Egal wohin man wollte ‒ es war weit oder teuer, die meisten sich allenfalls für eine Strecke ein Motorrad-Taxi leisteten. Besonders kritisch waren medizinische Notfälle: Der Rettungswagen musste einen Umweg von 11 km fahren.
Mit der neuen Brücke sind es zum Krankenhaus nur noch drei Kilometer, und gerade bei Notfallbehandlungen ist jede Minute weniger besser. Und die Fahrt mit dem Motorrad-Taxi ist ein bezahlbarer Luxus geworden: der Fahrpreis beträgt nur noch ein Drittel dessen, was man für den längeren Weg bezahlen musste.
Doch auch andere profitieren von der neuen Brücke. Zweimal im Jahr waren die rund viertausend Einwohner eines nahegelegenen, nicht zur Plantage gehörenden Dorfs fast völlig von der Außenwelt abgeschnitten, wenn der Monsunregen die Hauptverbindungsstraße unpassierbar machte. Dank der Brücke gibt es eine Alternativroute.
Wie wichtig das Brückenprojekt ist, zeigt sich daran, dass die Plantagenarbeiter_innen schon seit Generationen, seit den 1950er Jahren, dessen Umsetzung fordern. Durch die Fair Trade-Prämie ist es endlich so weit: Eine Abkürzung schreibt Geschichte.